Erläuterungen |
Auskommentieren [commenting out] | letzte Änderung: 29.05.2014 |
Mit dem Begriff Auskommentieren bezeichnet man bei der Erstellung von Software, also der Programmierung, das Umwandeln einer Befehlszeile des Quelltextes in einen Kommentar. Hierfür schreibt man an den Anfang oder an den Anfang und das Ende der gewünschten Zeile das zur Kennzeichnung eines Kommentars vorgesehene Kürzel. Eine Auflistung von Beispielen für in verschiedenen Programmiersprachen verwendete Kommentarkürzel findet sich auf der Wikipedia-Seite zum Thema Kommentar (siehe Weblink).
Das Auskommentieren erfolgt meist vorübergehend zu Testzwecken. Es lässt sich dadurch zum Beispiel feststellen, ob die entsprechende Zeile für einen Fehler verantwortlich ist.
Der Vorteil des Auskommentierens besteht darin, dass man die Zeile sehr einfach wieder in eine gewöhnliche Befehlszeile umwandeln kann, indem die Kommentarkürzel entfernt werden. Die noch im Quelltext vorhandenen, auskommentierten Befehlszeilen können noch einmal durchgesehen werden und man erspart sich das erneute Einfügen dieser Befehlszeilen in den Quelltext.
Quelle
Thomas Irlbeck, Frank Langenau, Franz Mayer
Computer-Lexikon
Deutscher Taschenbuch Verlag, 4. Auflage 2002, Seite 87
Mehrzweckregister [general register, general purpose register (GPR)] | letzte Änderung: 15.05.2023 |
Ein Register ist ein Speicherbereich in einem Prozessor, der direkt mit den jeweiligen Anweisungen aus der Maschinensprache angesprochen werden kann. Ein Großteil der Anweisungen aus der Maschinensprache bezieht sich auf die einzelnen Register.
Ein Mehrzweckregister ist ein Register, das, wie schon die Bezeichnung deutlich macht, für unterschiedliche Zwecke verwendet werden kann.
Als Beispiel seien die Prozessoren Intel 8086/8088 genannt. Diese Prozessoren verfügen über 14 16-Bit-Register.
Die Register AX, BX, CX und DX sind in jeweils zwei 8-Bit-Register unterteilt und können mit einem Low-Byte und einem High-Byte angesprochen werden. Diese Register werden als Mehrzweckregister bezeichnet.
Die Mehrzweckregister werden für arithmetische und logische Operationen, für Eingabe- und Ausgabeoperationen, zur Zwischenspeicherung beliebiger Programmdaten sowie zur Parameterübergabe beim Aufruf von Betriebssystemroutinen verwendet.
Das Register AX (Akkumulator-Register) [Accumulator]
Dieses Register ist in erster Linie für Rechenoperationen gedacht. Unter den vier Mehrzweckregistern nimmt
es eine Sonderstellung ein. Einige arithmetische Operationen können ausschließlich über dieses Register abgewickelt werden.
Ferner existieren Befehle, die sich direkt auf dieses Register beziehen, ohne dass der Name dieses Registers
in dem Befehl auftaucht. Diese Direktbefehle benötigen weniger Speicherplatz als ein Befehl, der auf ein beliebiges
Register angewendet werden kann. Sie können daher schneller decodiert werden und sind damit schneller in der Ausführung.
Außerdem werden Ein-/Ausgabeoperationen über die Befehle IN und OUT immer über dieses Register durchgeführt.
Das Register BX (Basis-Register) [Base]
Dieses Register wird oft als Zeiger auf Tabellen im Speicher eingesetzt. Außerdem dient es als Adressregister zur
indirekten Adressierung.
Das Register CX (Zähl-Register) [Count]
Dieses Register dient für einige Befehle als Zählregister. Diese Befehle verwenden den in diesem Register gespeicherten Wert,
um z. B. als Schleifenzähler innerhalb einer Programmschleife die Anzahl an Durchläufen festzulegen.
Das Register DX (Daten-Register) [Data]
Dieses Register wird verwendet, um Daten im Allgemeinen abzuspeichern. Es unterstützt außerdem das Register AX bei bestimmten arithmetischen Operationen, bei denen die Länge eines einzelnen
Registers nicht ausreicht. So enthält dieses Register nach einer 16-Bit-Multiplikation die höherwertigen 16 Bits des Ergebnisses.
Ferner kann es bei Ein-/Ausgabeoperationen die Portadressen enthalten.
Statt der Bezeichnung Mehrzweckregister werden in der Fachliteratur auch die Begriffe Allzweckregister und Universalregister verwendet.
Quellen
1. Thomas Irlbeck, Frank Langenau, Franz Mayer
Computer-Lexikon
Deutscher Taschenbuch Verlag, 4. Auflage 2002, Seite 532
2. Peter Monadjemi
PC-Programmierung in Maschinensprache
Verlag Markt & Technik, 1. Auflage 1988, Seiten 66, 67
3. Rainer Scholze
Einführung in die Microcomputertechnik
Verlag Teubner, 4. Auflage 1993, Seiten 93, 317, 318
4. Karl-Heinz Brinkmann, Herbert F. Blaha
Wörterbuch der Daten- und Kommunikationstechnik
Verlag Brandstetter, 5. Auflage 1997, Teil 1, Deutsch-Englisch, Seite 304